Vorstellung der Stadtteilguides

Kontakt:

  • Jörg v. Prondzinski: Tel.: 040-753 28 59

 

Ich (Barbara Kopf) habe den "guides" folgende Fragen gestellt, um Sie Ihnen vorzustellen:

  1. Was verbindet dich mit Hamburg-Wilhelmsburg?
  2. Was, meinst du, befähigt dich, Stadtteilführer/in oder guide in Wilhelmsburg zu sein?
  3. Bitte vervollständige:
    Eine gelungene Tour ist für mich, wenn...
  4. Dein Lieblingsort auf der Elbinsel ist...
  5. Und was ist dein schrecklichster Ort in Wilhelmsburg...
  6. Wohin zieht es dich, wenn Wilhelmsburg für dich zu eng geworden ist?
  7. Bitte vervollständige: Wilhelmsburg ist für mich wie...
  8. Und was möchtest du noch gerne mitteilen??

Hier kommen die Antworten:

Gundula Niegot:

Ausbildung zur Werbekauffrau
Studium: Soziologie, Psychologie, Freizeit- und Tourismuswissenschaft. Freiberuflich als Gästeführerin tätig seit 1995. Freiberuflich als Autorin tätig, Veröffentlichung: "Hamburg - Rundgänge durch die Geschichte" (erschienen 2005 im Sutton Verlag)

  1. Ich wurde in Wilhelmsburg geboren und habe dort fast 40 Jahre lang gelebt.
  2. Ich kenne mich dort sehr gut aus und habe mich mit der Entwicklung der Insel intensiv beschäftigt.
  3. Eine gelungene Tour ist für mich, wenn sich meine Gäste für die Insel und ihre Vergangenheit sowie Gegenwart interessieren und viele Fragen gestellt werden. 
  4. Mein Lieblingsort auf der Elbinsel ist überall. Mit vielen Orten verbinde ich schöne Erinnerungen. 
  5. Und was ist dein schrecklichster Ort in Wilhelmsburg: Den gibt es nicht.
  6. Wohin zieht es mich, wenn Wilhelmsburg für dich zu eng geworden ist? In die weite Welt.
  7. Wilhelmsburg ist für mich mein Zuhause. 
  8. Und was möchtest du noch gerne mitteilen??
    Dieser Stadtteil hat zu Unrecht ein negatives Image. Wilhelmsburg ist ein Stadtteil, der es wert ist, entdeckt zu werden! Viele Menschen haben sich bei ihrem ersten Besuch auf der Elbinsel überraschen lassen und kommen immer wieder. 

Jörg v. Prondzinki

Geburtsjahr: 1962
Dipl.-Biologe, Umweltschutzreferent

  1. Was verbindet dich mit Hamburg-Wilhelmsburg?
    es ist meine heimat.  eine heimat mit brüchen, schicksalsschlägen, tiefen  verletzungen, doch auch mit würdevoller größe, kraft und natürlicher  schönheit.  und mit dunklen geheimnissen.   -   wie das leben.
  2. Was, meinst du, befähigt dich, Stadtteilführer/in zu sein?
    eigenlob ist ja immer eine unschöne sache...  ich bin biologe, habe also  lebenskunde gelernt. die lebenskunst ist da nicht weit weg. die wiederum  findet auf dieser insel interessante herausforderungen...   und ich konnte  so einige lebenszeit darauf verwenden, einen gewissen fundus an  erfahrungen und erkenntnissen anzusammeln. anschaulich dargestellt hilft  das dabei, das geschehen in der welt und auf der insel nicht nur als kette  von zufällen zu verstehen.
  3. Bitte vervollständige:
    Eine gelungene Tour ist fuer mich, wenn alle – auch ich – wieder was gelernt haben. wenn ein leichtfertig  übernommenes vorurteil mit der realität abgeglichen werden konnte. wenn vernetzungen und bezüge deutlich werden, wenn die ganze gruppe in der  wahrgenommenen umgebung spuren tieferer bedeutung liest und nicht nur dem 
    ersten blick vertraut. wenn teilnehmerInnen ihre erfahrungen einbringen, wenn gemeinsamkeiten zu verspüren sind und bei der abschließenden einkehr  mit häppchen und schlückchen das gefühl aufkommt, ja, das war ein erbaulicher tag.
  4. Mein Lieblingsort auf der Elbinsel ist gerade zerstört worden.
  5. Und was ist dein schrecklichster Ort in Wilhelmsburg?
    schwierig zu beantworten. da gibt es so viel un-orte, wo dem stadtteil gewalt oder unrecht angetan wurde. aber diese orte haben ja auch eine  aussage, eine botschaft. und vielleicht auch sowas wie charme. in kleinen details. oder es scheint doch ein wenig von der unantastbaren würde dieser insel unter dem überzug von menschlicher makulatur durch.
  6. Wohin zieht es dich, wenn Wilhelmsburg für dich zu eng geworden ist?
    vielleicht ist nicht die enge zu befürchen – sondern das neue gesicht. wenn die insel ein neues gesicht transplantiert bekommt, wie es die aktuellen planungen vorsehen, wird das alte verlorengehen.  dieser gesichtsverlust hätte dann in jedem fall bestand – egal, ob das neue anwächst oder nicht.  –
    ich würde einen ort suchen, der bleiben darf.  wo ich schöne stellen finden kann, ohne angst, daß morgen der bagger kommt.
  7. Bitte vervollständige: Wilhelmsburg ist für mich wie das leben.  nicht einfach; schrecklich und schön, widersprüchlich verwoben und verplant, von geschichte gezeichnet, mit freiräumen, nach deren einengung getrachtet wird...
  8. Und was möchtest du noch gerne mitteilen??
    nehmt wahr.  denkt selber.  nicht alle 'naturgesetze' wurden auch wirklich  von der natur erlassen.

Frank Lehmann

  1. Was verbindet dich mit Hamburg-Wilhelmsburg?
    ich bin hier in Kirchdorf aufgewachsen, zur Schule gegangen bis zum Abitur und mit der großen Liebe meines Lebens mit 2 Kindern ins Reiherstiegviertel gezogen. Daher liegt mir diese Elbinsel sehr am Herzen und trotz meines Wechsels nach Maschen und eines stressigen Alltages als alleinerziehender Witwer mit der Elbinsel immer noch tief verbunden. 
  2. Was, meinst du, befähigt dich, Stadtteilführer/in zu sein?
    Über den Heimatverein, vor allem durch Hermann Keesenberg, und später während meines Studiums ehrenamtlich in der Geschichtswerkstatt Wilhelmsburg lernte ich viele Facetten und ungewohnte Sichtweisen kennen, die mich nocH immer bereichern und wohl meinen ungewöhnlichen Lebensweg als zertifizierter
    Hamburger Gästeführer,Studiosus-Reiseleiter, Sprachdozent, Hamburger Museumspädagoge, Firmenchronist und Simultan-Übersetzer vorgezeichnet haben.
    Dank Barbara Kopf gehöre ich mit zum Team der Stadtteilfüher/innen im Freizeithauds Kirchdorf-Süd. Wilhelmsburg, das spüre ich, verändert sich gerade: Es bleibt spannend und ich freue mich, noch mehr Facetten unserer Elbinsel zeigen zu dürfen.
  3. Eine gelungene Tour ist für mich, wenn die Teilnehmer/innen und ich gar nicht merken, wie die Zeit vergangen ist und auch ich etwas Neues lernen und erleben durfte.
  4. Der Lieblingsort auf der Elbinsel ist die Flatterulme im Naturschutzgebiet Heuckenlock.
  5. Mein schrecklichster Ort auf Wilhelmsburg: Die Hohe Schaar mit dem Arbeitserziehungslager der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft.
  6. Wenn Wilhelmsburg für mich zu eng wird, zieht es mich an die weißen Dünen von Gudminderup Strand auf Seeland oder in die Altstadt von Kopenhagen.
  7. Wilhelmsburg ist für mich das Salz in der Suppe und ich hoffe, das bleibt mein Leben lang so!
  8. Diese Insel der Gegegensätze ist seit dem Beginn der mittelalterlichen Besiedlung  Heimat für viele Zuwanderer und Kulturen geworden; war und ist " Zugereisten"  offen und das soll so bleiben, was auch die Zukunft bringen mag!